Außenhandel
Bezeichnung für den grenzüberschreitenden Warenverkehr in Form der Einfuhr von Waren (Import) und der Ausfuhr von Waren (Export). Handel
Im Merkantilismus hielt man eine aktive Außenhandelsbilanz für den nationalen Reichtum für erforderlich. Daher führte man eine protektionistische Außenhandelspolitik, d. h. die Einfuhr wurde gehemmt und die Ausfuhr gefördert. Mitte des 19. Jh. war bereits in Europa der Freihandel weitgehend verwirklicht, wurde aber durch die Einführung des Schutzzolls 1870 zurückgeworfen. Die zerrüttete Weltwirtschaftslage führte nach dem ersten Weltkrieg wieder zum Protektionismus im Außenhandel durch Kontingentierungsvorschriften und Präferenzsysteme. Nach 1945 versuchte man die protektionistischen Maßnahmen zurückzudrängen, u. a. durch die auf der Welthandelskonferenz 1947/48 in Havanna beschlossene Havanna-Charta und Vereinbarungen des GATT mit
dem Ziel der Liberalisierung des Außenhandels durch Zollermäßigungen.
Aufgrund ihrer großen Bedeutung für die Volkswirtschaft führen die meisten Staaten über den Außenhandel eine Außenhandelsstatistik. In dieser wird zwischen dem Generalhandel, der alle über die Grenzen gehenden Waren umfasst, und dem Spezialhandel, der sich aus der Einfuhr für den Inlandverbrauch und der Ausfuhr inländischer Produkte zusammensetzt, unterschieden. Weiterhin werden Aktivhandel über die Einfuhr von Rohstoffen und die Ausfuhr von Fertigerzeugnissen und Passivhandel über die Ausfuhr von Rohstoffen und die Einfuhr von Fertigfabrikaten unterschieden.
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