Faschismus
politische Ideologie, die ein diktatorisches Staatssystem (Diktatur) mit ständestaatlichen Zügen anstrebt und meist mit Nationalismus und Militarismus verbunden ist. Zuerst wurde mit F. die Herrschaft Mussolinis in Italien (1922 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges) bezeichnet.
([ital.] fascio [M.] Rutenbündel) ist die politische Bewegung mit nationalistischer, totalitärer Zielsetzung Italiens, die ihren historischen Ausgang von Benito Mussolini (1919) genommen hat. Lit.: Köbler, G., Zielwörterbuch europäischer Rechtsgeschichte, 3. A. 2005
Politische Bewegung, in Italien von Benito Mussolini 1919 mit Stoßrichtung gegen alle sozialistischen, kommunistischen, liberalen und demokratischen Gesellschaftsordnungen unter dem Sinnbild des fascio (= Rutenbündel, Bund) organisiert. Der F. stellt den absoluten Wert des Staates heraus, dem sich das Individuum unterzuordnen hat. Der totale Staat unter einem mit allen Machtvollkommenheiten ausgestatteten Führer beherrscht das gesamte Leben des Volkes und durchdringt alle gesellschaftlichen Organisationen (Verbände usw.). Die den Staat beherrschende faschistische Partei erhob den Alleinvertretungsanspruch für das Volk. Mussolini wurde nach dem Marsch auf Rom (28. 10. 1922) italien. MinPräs. und machte sich 1925 mittels Staatsstreichs zum Diktator. Alle anderen Parteien wurden verboten, jede Opposition unterdrückt, das Parlament durch einen vom Duce (Führer) ernannten Großen Faschistenrat und die Gewerkschaften durch eine Zwangsorganisation ersetzt. Die faschistische Partei stützte sich auf eine Miliz (Schwarzhemden) und richtete staatliche Jugendorganisationen ein (Avantguardia, Balilla). Der F. wurde in anderen Ländern das Vorbild für ähnliche rechtsextreme politische Bewegungen, so in Deutschland für den Nationalsozialismus unter Hitler, in Spanien (Franco), Portugal (Salazar), Rumänien (Antonescu), Ungarn (Horthy), England (Mosley) und Argentinien (Perón). Während des 2. Weltkrieges wurde der F. nach der Landung der Alliierten in Italien beseitigt.
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