Kommunismus
(lat.: communis = gemeinsam); Vorstellung von einer zukünftigen Gesellschaft, in der alle Güter allen Menschen entsprechend ihren Bedürfnissen gemeinsam zustehen und alle Menschen gleichgestellt sind. Soll insbes. durch die Aufhebung des Privateigentums, die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und eine zentrale Wirtschaftsplanung erreicht werden. Gedacht als Endstufe der gesellschaftlichen Entwicklung im Sinne einer klassenlosen Gesellschaft, in der sich jeder selbst verwirklichen kann und der Staat überflüssig geworden ist, während der Sozialismus erst eine Zwischenstufe auf dem Weg zum K. darstellt.
ist die Wirtschaftsordnung und Gesellschaftsordnung, in der alle Gegenstände allen Menschen, entsprechend ihren Bedürfnissen, gemeinsam (kommun) zustehen und alle Menschen gesellschaftlich gleichgestellt sind. Kommunistisches Manifest Lit.: Weber, H., Der deutsche Kommunismus, 1963; Weber, H., Deutsche Kommunisten, 2004
ist eine im 19. Jh. entstandene, insbes. auf Karl Marx (Marxismus) und Friedrich Engels zurückgehende politische Bewegung. Philosophische Ausgangspunkte sind die beherrschende Rolle des Ökonomischen (der Produktionsverhältnisse; demgegenüber sind Verfassung, Recht, Religion usw. nur ideologischer Überbau), die dadurch bedingte Klassenstruktur der Gesellschaft und die dialektischen Entwicklungsgesetze. Ziel des K. ist die Diktatur des Proletariats und letztlich das Absterben des herkömmlichen Staates. Der K. gewann erstmals in der ehem. Sowjetunion größere staatliche Gestalt. Die ehem. kommunistischen Staaten Ost- und Südosteuropas wiesen zwar gewisse Unterschiede auf, stimmten aber in Organisation und Zielsetzung weitgehend überein. Organisatorisch kennzeichnend waren das Rätesystem und der umfassende Einfluss der kommunistischen Parteien auf alle staatlichen und gesellschaftlichen Funktionen. Das Staatsleben wurde vom Vorrang kollektiver Interessen gegenüber individuellen Freiheitsräumen i. S. westlicher Demokratien beherrscht. Die Wirtschaft war fast vollständig sozialisiert.
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