Rendite
Den jährlichen Ertrag einer Kapitalanlage nennt man Rendite. Sie ist der Maßstab für die Effektivität von Anlageformen. Man unterscheidet zwischen Rendite im engeren und weiteren Sinn. Im engeren Sinn erfasst sie nur die laufende, d.h. jährliche, Verzinsung. Sie wird nach der Formel "Nominalzins x100 : Kaufpreis/Kurs" berechnet.
Bei einer Kapitalanlage mit 5 % Jahreszins, einem Ausgabekurs von 94 % netto und einer Laufzeit von fünf Jahren rechnet man also 5 x100 : 94 = 5,32.
Dagegen beinhaltet die Rendite im weiteren Sinn auch Rückzahlungsgewinne und -verluste. Allein diese Größe kann zum Vergleich zwischen verschiedenen Anlagen herangezogen werden. Die Formel zu ihrer Berechnung lautet "Nominalzins x 100 : Kaufpreis/Kurs + Rückzahlungsgewinn/-verlust x 100 : Laufzeit x Kaufpreis".
Wenn beim oben genannten Beispiel der Rückzahlungsgewinn 6 % beträgt, rechnet man
(5 x 100 : 94) + (6 x 100 : 5 x 94) = 5,32 + 1,28 = 6,60.
Die Bezifferung der exakten Rendite gestaltet sich noch wesentlich komplizierter, falls der Effektivzinssatz nach Steuern ermittelt werden soll. Damit sind die Steuern gemeint, die auf Kapitalerträge über der Freibetragsgrenze anfallen. Wer für eine Geldanlage eine präzise Angabe der Rendite möchte, sollte die Berechnung durch Fachleute vornehmen lassen und eine schriftliche Bestätigung der Aufstellung verlangen.
Siehe auch Zins
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