Handelsklassen

Güteklassen, die eine Einteilung und Kennzeichnung in gesetzlich oder behördlich vorgeschriebene Qualitätsgruppen für bestimmte Erzeugnisse der Landwirtschaft oder Fischerei nach bestimmten Merkmalen (z. B. Herkunft, Qualität) vornehmen. Zur Angleichung an die Maßgaben der Qualitätsnormen der Europäischen Gemeinschaft können nach dem Handelsgesetz vom 23.11. 1972 durch Rechtsverordnungen gesetzliche Handelsklassen eingeführt und zur Verwendung im geschäftlichen Verkehr vorgeschrieben werden.
Unter anderem wurden folgende Verordnungen zur Einteilung von Erzeugnissen in Handelsklassen erlassen: VO vom 9.10. 1971 für Frischobst und Gemüse (Handelsklassen, BGBl. I 1640, BGBl. 1972 I 81; Qualitätsnormen, BGBl. I 1637), VO vom 12.11. 1971 für Blumen (BGBl. I 1815), VO vom 4.4.1973 für Bruteier (BGBl. I 273), VO vom 10.8.1980 für Hühner (BGBl. I 836), VO vom 20.4.1983 mit Handelsklassen für Geflügelfleisch (BGBl. I 444), VO vom 6.3.1985 für Speisekartoffeln (BGBI.1 542), VO vom 14.4.1986 für Käse (BGBl. I 412), VO vom 16.8. 1990 für Schweinefleisch (BGBl. I 1809), VO vom 20.12. 1991 für Rindfleisch (BGBl. I 2387, BGB1. 1992, 384), VO vom 21. 6.1993 für Schaflieisch (BGBl. I 993), VO vom 23.12 1994 mit Vermarktungsnormen für Geflügelfleisch (BGBl. I 3989), VO vom 18. 1.1995 Vermarktungsnormen für Eier (BGBI. I 46), VO vom 17.6.1996 für Bananen (BGBl. I 857), VO vom 22.12.1997 für Fischereierzeugnisse (BGBl. I3368).

(Qualitätsnormen, deutsche Form der Vermarktungsnormen). Nach dem Handelsklassengesetz i. d. F. v. 23. 11. 1972 (BGBl. I 2201) m. Änd. werden durch RechtsVO gesetzliche H. für einen Großteil der Lebensmittel festgelegt. Das G setzt EU-Recht um und dient der Förderung der Erzeugung, der Qualität und des Absatzes von Erzeugnissen der Landwirtschaft und der Aquakultur. Die H. sind nach bestimmten Merkmalen (z. B. Qualität, Herkunft usw.) festzulegen; sie können zur weitgehenden Verwendung im geschäftlichen Verkehr vorgeschrieben werden.

2. Beispiele: VO über gesetzliche Handelsklassen für Speisekartoffeln v. 6. 3. 1985 (BGBl. I 542), die gem. Art. 3 der VO v. 10. 6. 2009 (BGBl. I 1269) am 1. 7. 2011 außer Kraft tritt, VO über gesetzliche Handelsklassen für Schweinehälften i. d. F. v. 16. 8. 1990 (BGBl. I 1809), VO über Qualitätsnormen für Bananen v. 17. 6. 1996 (BGBl. I 857) sowie VO über Vermarktungsnormen für Geflügelfleisch v. 23. 12. 1994 (BGBl. I 3989, s. a. Aufstallungspflicht), jeweils m. Änd. Die VO über gesetzliche Handelsklassen für frisches Obst und Gemüse v. 9. 10. 1971 (BGBl. I 1640) ist am 1. 1. 2007 außer Kraft getreten (VO v. 23. 2. 2006, BGBl. I 464).

3. Mit der Angabe der H. im Geschäftsverkehr sind deren festgelegte Qualitätsmerkmale vereinbarte Beschaffenheit i. S. d. § 434 BGB. Verstöße gegen die Qualitätsvorschriften können als Ordnungswidrigkeiten mit Geldbuße bis zu 10 000 EUR geahndet werden. S. für den Bereich der vom H.-G nicht erfassten Forstwirtschaft das G über gesetzliche H. für Rohholz v. 25. 2. 1969 (BGBl. I 149) m. Änd.

ist die Güteklasse für Handelswaren. Für Handelsklassen gilt das Handelsklassengesetz vom 23. 11. 1972. Danach sind Handelsklassen (durch Rechtsverordnung) nach bestimmten Merkmalen (Qualität, Herkunft usw.) festzulegen. Lit.: Leitfaden für die Anwendung der EG-Vermarktungsnormen und deutschen Handelsklassen für frisches Obst, 7. A. 2001




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