Sozialgesetzbuch
Gesetzbuch, in dem die wichtigsten Sozialgesetze zusammenfassend geregelt werden sollen. Es ist bisher nur teilweise in Kraft getreten. Es soll sich einmal folgendermaßen gliedern: I. Allgemeiner Teil, II. Ausbildungsförderung, III. Arbeitsförderung, IV. Sozialversicherung, V. Soziales Entschädigungsrecht, VI. Wohngeld, VII. Kindergeld, VIII. Jugendhilfe, IX. Sozialhilfe, X. Verwaltungsverfahren, Schutz der Sozialdaten, Zusammenarbeit der Leistungsträger und ihre Beziehungen zu Dritten.
Sozialrecht.
Im Sozialrecht:
Das SGB ist die wichtigste Rechtsquelle des Sozialrechts. Mit dem SGB sollten die bis zu seinem Inkrafttreten stark zersplitterten sozialrechtlichen Vorschriften zusammengeführt und harmonisiert werden, um so das Sozialrecht zu vereinfachen, Rechtsprechung und Verwaltung zu erleichtern und mehr Rechtssicherheit zu schaffen, was aber nicht in vollem Umfange gelungen ist. Derzeit umfasst das SGB folgende Bücher:
Buch I: Allgemeiner Teil (1.1.1976)
Buch II: Grundsicherung für Arbeitsuchende (1.1.2005)
Buch III: Arbeitsförderungsrecht (1.1.1998)
Buch IV: Gemeinsame Vorschriften für die Sozialversicherung (1. 7.1977)
Buch V: Gesetzliche Krankenversicherung (1.1.1989)
Buch VI: Gesetzliche Rentenversicherung (1.1.1992)
Buch VII: Gesetzliche Unfallversicherung (1.1.19971
Buch VIII: Kinder- und Jugendhilfe (1.1.1991 bzw. 3.10.1990 in den neuen Bundesländern)
Buch IX: Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen (1.7.2001)
BuchX: Verwaltungsverfahren, Datenschutz und Zusammenarbeit der Leistungsträger und ihre Zusammenarbeit mit Dritten (1.1.1981 bzw. 1.7.1983)
Buch XI: Soziale Pflegeversicherung (1.1.1995)
Buch XII: Sozialhilfe (1.1.2005).
Weitere besondere Teile des SGB ergeben sich aus §68 SGBI. Danach sind u.a. das Bundesausbildungsförderungsgesetz (Nr. 1), die Reichsversicherungsordnung (Nr. 3), das Gesetz zur Sicherung der Alterssicherung der Landwirte (Nr. 4), das Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte (Nr. 5), das Zweite Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte (Nr. 6), das Bundes- versorgungsgesetz (Nr. 7), das Gesetz über das Verwaltungsverfah- ren der Kriegsopferversorgung (Nr. 8), das Bundeskindergeldgesetz (Nr. 9), das Wohngeldgesetz (Nr. 10), das Adoptionsvermittlungs- gesetz (Nr. 12), das Unterhaltsvorschussgesetz (Nr. 14), der Erste Abschnitt des Bundeserziehungsgeldgesetzes (Nr. 15), Bundeselterngeld und Elternzeitgesetz (Nr. 15 a), das Altersteilzeitgesetz (Nr. 16) und das Gesetz zur Hilfe für Frauen bei Schwangerschafts- abbrüchen in besonderen Fällen (Nr. 17) in das SGB einbezogen.
ist das aus 12 Teilen (SGB I Allgemeiner Teil 1976, SGB II Grundsicherung für Arbeitsuchende 2004, SGB III Arbeitsförderung 1997, SBG IV Sozialversicherung Gemeinsame Vorschriften 1977, SBG V Gesetzliche Krankenversicherung 1989, SGB VI Gesetzliche Rentenversicherung 1992, SGB VII Gesetzliche Unfallversicherung 1996, SGB VIII Kinder- und Jugendhilfe 1991, SGB IX Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen 2001, SGB X Verwaltungsverfahren 1980, SGB XI Soziale Pflegeversicherung 1995, XII Sozialhilfe 2005) bestehende Gesetzbuch des Sozialrechts. Sozialgesetzgebung Lit.: Sozialgesetzbuch, hg.v. Schulin, B., 31. A. 2004; Sozialgesetzbuch (Lbl.), hg. v. Aichberger, F., 88. A. 2006; SGB X Sozialverwaltungsverfahren und Sozialdatenschutz, hg.v. Wulffen, M. v., 5. A. 2005; Kreike- bohm, R., Sozialgesetzbuch VI - Gesetzliche Rentenversicherung, 2. A. 2003, 3. A. 2005; Hauck, K./Noftz, Sozialgesetzbuch IX (Lbl.) 2001; Welti, F., Das neue SGB IX, NJW 2001, 2210; SGB IX (Lbl.), hg.v. Bihr, D. /Fuchs, H./Krauskopf, K./Lewering, E., 3. A. 2003; Neumann, D./Pahlen, R./Majerski-Pahlen, M., Sozialgesetzbuch IX, H.A. 2005; Sozialgesetzbuch Allgemeiner Teil, hg.v. Krahmer, U., 2003; Handbuch SGB IX - Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen, hg.v. Neumann, V., 2003; Sozialgesetzbuch II , hg.v. Münder, 7., 2004; Sozialgesetzbuch III, hg.v. Kruse, 7. u.a., 2004; Löns, M./Herold-Tews, H., SGB II Grundsicherung für Arbeitsuchende, 2005; Münder, 7., Das SGB II, NJW 2004, 3209; Grube, C./Wahrendorf, V., SGB XII Sozialhilfe, 2005; Münden 7. u.a., Sozialgesetzbuch XII, 7. A: 2005; Eicher/Spellbrink, SGB II. Grundsicherung für Arbeitsuchende, 2005; Kruse, J./Reinhard, H./Winkler, 7, SGB II, 2005; Schle- gel/Voelzke, Praxiskommentar SGB II, 2005; Kossens/von der Heide/Maaß, SGB IX, 2. A. 2006
, Abk. SGB: Einheitliche Kodifikation des gesamten Sozialrechts, insb. des Sozialversicherungsrechts. Die Sammlung und Vereinheitlichung der Rechtsquellen des Sozialrechts stellt dabei einen seit den 1970er-Jahren laufenden Gesetzgebungsprozess dar. In der Kodifikation sind mittlerweile sämtliche wesentlichen Teile der Reichsversicherungsordnung, aber auch eine Anzahl früherer spezialgesetzlicher Regelungen wie das Arbeitsförderungsgesetz oder das Schwerbehindertengesetz aufgegangen. Soweit Vorschriften noch nicht als einzelne Bücher des Sozialgesetzbuches erfasst sind, ist systematisch § 68 Nr. 1- Nr. 17 SGB I von erheblicher rechtstechnischer Bedeutung. Die dort aufgelisteten selbstständigen Einzelgesetze gelten auch als besondere Teile des Sozialgesetzbuches. Dies ist beispielsweise bis zu seiner Einordnung in das Sozialgesetzbuch der Fall für das Bundesversorgungsgesetz, das Bundeskindergeldgesetz, das Wohngeldgesetz etc. Mittlerweile in Kraft getreten sind als einzelne Bücher das SGB I sowie das SGB III bis SGB XI und ab 2005 das SGB II sowie SGB XII.
Das deutsche Sozialrecht war in der Vergangenheit in einer kaum überschaubaren Zahl von einzelnen Gesetzen usw. enthalten. Der Gesetzgeber bemüht sich daher seit mehr als drei Jahrzehnten um die Schaffung eines einheitlichen Sozialgesetzbuches. Dieser Vorgang ist mittlerweile weit fortgeschritten; in Kraft getreten sind die Bücher I bis XII des Sozialgesetzbuches.
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SGB I: Allgemeiner Teil des Sozialgesetzbuchs, der allgemeine Bestimmungen über Sozialleistungen und Leistungsträger sowie gemeinsame Vorschriften für alle Sozialleistungsbereiche enthält; s. u. a. Aufrechnung 3., Auskunftspflicht in sozialrechtlichen Angelegenheiten, Sonderrechtsnachfolge.
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SGB II: Grundsicherung für Arbeitsuchende; s. u. a. Agentur für Arbeit, Arbeitslosengeld II, Bedarfsgemeinschaft, Eingliederungsvereinbarung, Einstiegsgeld, erwerbsfähige Hilfebedürftige.
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SGB III: Arbeitsförderung, s. u. a. Agentur für Arbeit, Arbeitslosengeld, Arbeitsvermittlung, Berufsberatung, Förderung der beruflichen Weiterbildung, Insolvenzgeld, Kurzarbeitergeld, Saisonkurzarbeitergeld.
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SGB IV: Gemeinsame Vorschriften für die Sozialversicherung; s. u. a. Arbeitseinkommen, Arbeitsentgelt, Ausstrahlung, Einstrahlung, Gleitzone, Sozialversicherungswahlen, Versichertenälteste, Vertreterversammlung.
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SGB V: Gesetzliche Krankenversicherung; s. u. a. Europäische Krankenversicherungskarte, Kassenärztliche Vereinigung, Krankenbehandlung, Krankengeld, Krankenhausbehandlung, Krankenkassen, Negativliste, Vertragsarzt.
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SGB VI: Gesetzliche Rentenversicherung; s. u. a. Altersrente, Beitragserstattung, Beitragszeiten, Berufsunfähigkeitsrente, Ersatzzeiten; Erwerbsunfähigkeitsrente, Hinterbliebenenrente 1., Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, Rentenanpassung, Rentenformel.
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SGB VII: Gesetzliche Unfallversicherung; s. u. a. Arbeitsunfall, Berufshilfe, Berufskrankheit, Heilbehandlung, Hinterbliebenenrente, Übergangsgeld, Verletztengeld, Verletztenrente.
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SGB VIII: Kinder- und Jugendhilfe; s. u. a. Erziehungsförderung, Erziehungshilfe, Inobhutnahme des Kindes, Jugendamt, Landesjugendamt, Jugendhilfeausschuss, Jugendgerichtshilfe, Jugendsozialarbeit.
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SGB IX: Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen; s. u. a. Hilfe zur Förderung der Verständigung, Hilfe zur Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben, Integrationsämter, Teilhabe am Arbeitsleben.
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SGB X: Sozialverwaltungsverfahren und Sozialdatenschutz; s. u. a. Anspruchsübergang, Arbeitsgemeinschaften, Sozialdaten.
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SGB XI: Soziale Pflegeversicherung; s. u. a. häusliche Pflege, Kurzzeitpflege, Pflegebedürftige, Pflegeeinrichtungen, Pflegegeld, Pflegehilfsmittel, Pflegekassen, Pflegeheime, Pflegestufen, teilstationäre Pflege, vollstationäre Pflege.
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SGB XII: Sozialhilfe; s. u. a. freie Wohlfahrtspflege, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Hilfe zur Gesundheit, Regelsätze, Sozialhilfeträger.
Noch nicht in das Sozialgesetzbuch integriert worden ist insbesondere die soziale Entschädigung bei Gesundheitsschäden.
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